Dienstag–Samstag: 14.00–18.00 Uhr
Sonntag: 11.00–18.00 Uhr
Gruppenbesuche und Führungen außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung.
Tefifon
1950er Jahre
Mit dem Tefifon ließen sich spezielle Schallbänder als Kassette wiedergeben, bei der der Ton, ähnlich wie bei einer Schallplatte, in Rillen eingraviert war und mit einer Abtastnadel abgenommen wurde. Der große Vorteil war die gegenüber dem handelsüblichen Plattenspieler kompakte Bauart und die Tatsache, dass auf einer Tefifon-Kassette bis zu vier Stunden Musik enthalten sein konnte. Die Schallbänder boten sich also für abendfüllende Zusammenstellungen von Schlagern, Tanzmusik aber auch Opern und Operetten an. Dennoch konnten sich die Tefifon-Abspielgeräte, die 1950 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, und die Schallband-Kassetten nicht gegen Schallplatte und Magnettonband durchsetzen.
Leihgabe: Bremer Rundfunkmuseum e. V.
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
„Coca Cola“-Flasche
1953
Das koffeinhaltige Erfrischungsgetränk „Coca Cola“ wurde 1886 in Amerika erfunden. In den 1920er Jahren entwickelte es sich allmählich zu einem Exportschlager und galt als „typisch amerikanisch“. In Deutschland wurde „Coca Cola“ erstmals 1929 in Essen abgefüllt. Die Produktion kam während des Zweiten Weltkriegs zum Erliegen, nach 1945 stieg nicht nur diese wieder an, sondern auch die Nachfrage. Im Zuge der Befreiung von der NS-Herrschaft entwickelte sich insbesondere in der amerikanischen Besatzungszone eine wahre Begeisterung für die US-amerikanische Lebensart und ihre Genussmittel – „Coca Cola“ gehörte zweifellos dazu.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
„CARE“-Paket
1946–1960
Die „Cooperative for American Remittance to Europe“ (CARE) war eine 1946 entstandene Hilfsorganisation, die anfangs vor allem von privater Seite getragen wurde. Sie trug wesentlich zur Milderung der wirtschaftlichen Not in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg bei. Erst 1960 wurde das Programm in der Bundesrepublik Deutschland eingestellt.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Blechspielzeug der Firma „Tipp & Co“
1945–1949
In den 1950er Jahren nahm der Blechspielzeughersteller „Tipp & Co“ die Produktion von nichtmilitärischen Nutzfahrzeugen, wie Kipplastern, Traktoren und Kränen wieder auf. Die Firma orientierte sich an den Themen der Zeit, am Wiederaufbau zerstörter Städte und Häuser, an den Strukturveränderungen in der Landwirtschaft. Mit dem Sortiment ließ sich die Aufbauarbeit nachspielen. Die Aufschrift „Made in Germany U.S. Zone“ weist auf eine Fertigung des Spielzeugs während der Besatzungszeit in der amerikanischen Zone.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Amtliches Nachrichtenblatt der Militär-Regierung für den Kreis Meppen
1945–1949
Die Militärregierung gab über die Meppener Druckerei Heinrich Wegener ein Nachrichtenblatt heraus, in dem sie ihre Verordnungen veröffentlichte. Neben Anordnungen zum Verhalten der Bevölkerung wurden hier auch Termine wie die Öffnungszeiten der Behelfsbrücken über die Ems und die sonntäglichen Gottesdienste mitgeteilt. Das Blatt trug zunächst den Namen „Military Government Official Bulletin“, ab 1947 hieß es „Amtliches Nachrichtenblatt der Kreis- und Stadtbehörden“ und wurde „mit Genehmigung der Militärregierung“ herausgegeben.
Leihgabe: Kreisarchiv Emsland
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Pfadfinder-Handbücher
Deutscher Jugend Verlag Münster
1953
Nach dem Krieg nahmen die christlichen Jugend- und Pfadfindergruppen ihre Aktivitäten wieder auf. Ziele waren weiterhin die „Förderung der körperlichen, sozialen und geistigen Fähigkeiten“, aber auch die „Erziehung zu verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern“. „Das große Fahrt- und Lagerhandbuch“ aus dem Jahr 1953 war ein Handbuch „für alle Jungen und Mädel“, in dem wichtige technische Anleitungen und praktische Ratschläge zur Durchführung von Lagerfahrten enthalten waren: Erste-Hilfe-Maßnahmen, Kochrezepte, Reiserouten, kulturelle Veranstaltungstipps und Liedgut – sowie eine Anleitung für das richtige „Trampen“.
Leihgabe: Heinz Rehse, Meppen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Kriegs- oder Notseife
1945
Seife war um 1945 in Deutschland Mangelware, nicht umsonst befand sich auch Seife als wichtiger Inhalt in den „CARE“-Paketen. Da die gängigen Bestandteile von handelsüblicher Seife – Öle und Fette – in der Notzeit vorrangig als Lebensmittel dienen mussten, kam es darauf an, „Notseife“ bzw. Seifen-Ersatz zu schaffen. Hierzu wurden mineralische Bestandteile wie Ton, Talk, Kieselerde oder Asche verwendet, als Bindemittel dienten z. B. Harz oder andere pflanzliche Substanzen.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“
22. November 1947
Die erste Ausgabe des „Spiegel“ erschien am 4. Januar 1947 in Hannover. Das Magazin stand anfangs unter der Ägide der britischen Militärverwaltung. Mit der siebten Ausgabe wurde das Blatt in deutsche Hände übergeben. Der Verleger Rudolf Augstein übernahm die Zeitschrift, wurde Herausgeber und Chefredakteur. 1949 beschloss die Redaktion das Spiegel-Statut: „Alle im Spiegel verarbeiteten und verzeichneten Nachrichten, Informationen, Tatsachen müssen unbedingt zutreffen. Jede Nachricht und jede Tatsache ist [...] peinlichst genau nachzuprüfen.“ In den 1950er Jahren wurden die ersten „Affären“ aufgedeckt, was dem „Spiegel“ auch politische Relevanz verlieh.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Küchensieb aus umgearbeitetem Stahlhelm
Nachkriegszeit
Die Zeit der Materialknappheit nach Kriegsende machte erfinderisch. Im Zuge der Entmilitarisierung entstand eine Kultur der zivilen Nachnutzung von Wehrmachts-beständen. Begehrt waren vor allem militärische Textilwaren, aus denen sich Zivilkleidung herstellen ließ. Unbrauchbar gewordene Stahlhelme ließen sich hervorragend zu Töpfen, Küchengeräten oder, wie hier, zu einem Sieb umarbeiten.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Zigarettenschachtel „Josetti“mit geschwärztem Reichsadler
nach 1945
Die „Josetti“ war eine beliebte Zigarettenmarke deutscher Raucher. Nach 1945 musste das „Design“ der Verpackung bzw. der versiegelnden Banderole umgestaltet werden. Sie zeigte noch den NS- Reichsadler. Man behalf sich anfangs, wie auf dieser Verpackung zu sehen, mit einer Schwärzung des Symbols, das im Zuge der Entnazifizierung nicht mehr getragen oder gezeigt werden durfte.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Kofferradio Nordmende „Transita de Luxe“
um 1960
Die Bremer Firma Nordmende brachte ab Ende der 1950er Jahre mobile batteriebetriebene Transistor-Kofferradios heraus, die dem Wunsch nach Musikunterhaltung unterwegs entgegenkamen. Dabei spielte sicher auch das sich wandelnde Freizeitverhalten in der „Wirtschaftswunderzeit“ eine Rolle – ob auf Urlaubsreise oder beim Kurzausflug ins Grüne: mit dem „Transita“ hatte man immer Radiomusik dabei. In einem Werbeprospekt von 1960 wurde neben der „ausziehbaren Teleskopantenne“ besonders die Handlichkeit des Geräts herausgehoben. Lieferbar waren die – zeittypischen – Farben Veronagrün, Korallenrot, Mittelblau und Braun.
Leihgabe: Bremer Rundfunkmuseum e. V.
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Großkundgebung der Ostvertriebenen im Emsland
29. Mai 1949
Nach der Aufhebung des Verbots von politischen Zusammenschlüssen durch die alliierte Militärregierung im Frühjahr 1948 bildeten sich seit 1949 regionale Zusammen-schlüsse von Flüchtlingen und Vertriebenen. Im Regierungsbezirk Osnabrück nannte dieser sich„Interessengemeinschaft der Ostvertriebenen“ (GDO). Zum 29. Mai 1949 rief die GDO zu einer Großkundgebung nach Meppen auf. Wichtiger Teil des Programms war neben katholischen und evangelischen Gottesdiensten und einem „Historischen Festumzug“ das Absingen von Heimatliedern.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Broschüre „Mehr Freizeit – glücklichere und gesündere Menschen“ der IG Metall
Mitte 1950er Jahre
Hinter dem raschen und enormen wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachkriegszeit stand eine gewaltige Arbeitsanstrengung. Das sog. „Wirtschaftswunder“ brachte in den 1950er Jahren steigende Arbeitszeiten und mehr Überstunden. Um 1950 arbeitete ein Industriearbeiter in der Regel 48 Stunden in der Woche, verteilt auf sechs Tage. Die Forderung nach mehr „freier Zeit“ wurde wieder lauter. Mit zunehmendem Wohlstand rückten gute Arbeits- und Lebensbedingungen stärker in den Fokus. Die DGB-Gewerkschaften forderten die Fünf-Tage-Woche mit maximal 40 Arbeitsstunden.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Mitteilungsblatt „Der heimattreue Deutsche“
1957/58
Die Zeitschrift „Der heimattreue Deutsche“ war das Mitteilungsblatt für Vertriebene, Flüchtlinge und Evakuierte im Landkreis Meppen und erschien ab 1950 im zweiwöchentlichen Turnus. Herausgeber war der „Zentralverband der vertriebenen Deutschen“ (ZVD), der sich ab 1951 „Bund der vertriebenen Deutschen“ (BVD) nannte. Aus dem BVD ging 1957 der Bund der „Bund der Vertriebenen“ (BdV)hervor, der heute noch unter diesem Namen aktiv ist.
Leihgabe: Kreisarchiv Emsland
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Informations- und Werbebroschüren für „Vier Jahre Marshall-Plan“
1952
1947 hatte der amerikanische Außenminister George C. Marshall in einer Rede die Umrisse eines umfassenden Hilfsprogramms für Europa skizziert. Das darauf fußende „European Recovery Program“ (ERP) ließ bis 1952 drei Milliarden Dollar nach Westdeutschland fließen, die die Güterproduktion und den infrastrukturellen und industriellen Neu- und Wiederaufbau in Gang bringen sollte. Auch der „Emslandplan“ wurde mit Mitteln des sog. „Marshall-Plans“ umgesetzt. Das Programm war von einer breiten PR-Kampagne begleitet, die für die Umsetzung warb.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Journal zur Industriemesse Hannover
1952
Im Sommer 1947 fand in Hannover die erste „Exportmesse“ statt. Initiator war die britische Militärregierung, die sich davon versprach, den Außenhandel der am Boden liegenden Wirtschaft Deutschlands anzukurbeln. Angesichts des überwältigenden Erfolgs mit über 700.000 Besuchern wurde die Warenschau fortgeführt. 1950 stellten zum ersten Mal auch ausländische Firmen ihre Produkte vor. In der Folgezeit wurde die Messe zum Inbegriff des deutschen „Wirtschaftswunders“ und avancierte zum internationalen Branchentreffpunkt.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Extrablatt „Nachrichten für die Truppe“
5. Mai 1945
Am 3. Mai 1945 fanden in der Nähe von Lüneburg Verhandlungen zwischen einer deutschen Delegation unter Leitung des Generaladmirals von Friedeburg mit dem britischen Feldmarschall Bernard Montgomery statt, der die Kapitulation sämtlicher deutscher Verbände in Nordwestdeutschland, Dänemark und in den Niederlanden verlangte. Diese Teilkapitulation wurde am 4. Mai unterzeichnet und trat am 5. Mai 1945 in Kraft. Die Kapitulation der ganzen deutschen Wehrmacht erfolgte dann am 7./8. Mai 1945.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Zigarettenpackung „Lucky Strike“
1945–1948
In der Not- und Mangelzeit nach 1945 trat zeitweise die Zigarette als Währung an die Stelle der Reichsmark. Auf sie wurden die Schwarzhandelspreise abgestimmt – die Zigarette ist daher zum Symbol für den florierenden Schwarzmarkt geworden. Zigaretten waren, auch wegen ihrer angeblich hungerstillenden Wirkung hochgeschätzt, begehrt und enorm nachgefragt. Darüber hinaus eigneten sie sich aber auch gut als Währung: sie waren haltbar und konnten in beliebiger Stückelung in den Verkehr gebracht werden.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Maggi Brüh-Würfel
1950er Jahre
Das 1886 gegründete Schweizer Unternehmen „Maggi2 ist vor allem durch seine Produkte Instantsuppe, Brühwürfel, Flüssigwürze, Fertigsauce und Fertiggerichte bekannt geworden. Es wurde 1947 von der Nestlé-AG übernommen. Der Begriff „Maggi“ etablierte sich bald als allgemeine Bezeichnung für Suppenwürze und trat, begleitet von aufwändiger Werbung und dem 1959 ins Leben gerufenen „Maggi-Kochstudio“ seinen Siegeszug durch die deutschen Haushalte an. Der Geschmack für Deftiges kam vielerorts aus der „Maggi-Dose“ bzw. aus der typischen Flasche, die heute noch in vielen Küchen anzutreffen ist.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Leihgabe: Museum der 50er Jahre, Bremerhaven
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Volksempfänger 1938 „GW 110“
1938
Das 1933 vorgestellte und sich anschließend millionenfach verkaufende Radiogerät war eines der wichtigsten Propagandamittel des NS-Regimes. Der Werbespruch „Ganz Deutschland hört den Führer – mit dem Volksempfänger“ belegt, dass es vor allem darum ging, die nationalsozialistische Ideologie in die deutschen Haushalte zu bringen. Nach der Niederlage in Stalingrad im Frühjahr 1943 diente der Hörfunk der Übertragung von Durchhalteparolen wie der berühmtberüchtigten „Sportpalastrede“ von Joseph Goebbels, in der der Propaganda-minister zum „totalen Krieg“ aufrief.
Leihgabe: Bremer Rundfunkmuseum e. V.
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Zeitung „Die Zeit“
Erste Ausgabe vom 21. Februar 1946
Die erste Ausgabe der Zeitung "DIE ZEIT" erschien am 21. Februar 1946 in einer Auflage von 25.000 Exemplaren, umfasste acht Seiten und kostete 40 Pfennig. Sie wurde unter „Zulassung Nr. 6 der [britischen] Militärregierung“ veröffentlicht. Die Herausgabe einer „bürgerlichen Zeitung“ war von den Herausgebern bereits in der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs geplant gewesen. Die politische Haltung der Zeitung war von Beginn an liberal. Bis heute werden bei kontroversen Themen unterschiedliche Positionen gegenübergestellt – ein wichtiger Beitrag zur Pflege der demokratischen Debatte.
Leihgabe: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Proklamation und Bekanntmachung der alliierten Militärregierung an das deutsche Volk
Amtsblatt der Militärregierung Deutschland „Britisches Kontrollgebiet Nr. 11“
Anfang Mai 1945 richtete der oberste Befehlshaber der alliierten Streitmächte, General Dwight D. Eisenhower, eine Proklamation an die deutsche Zivilbevölkerung: „Wir kommen als ein siegreiches Heer, jedoch nicht als Unterdrücker.“ Man habe das Ziel, in den besetzten deutschen Gebieten „den Nationalsozialismus und den deutschen Militarismus zu vernichten.“ Die entsprechenden zu ergreifenden behördlichen und pädagogischen Maßnahmen zur „Entnazifizierung“ und „Re- Education“ waren in einem speziellen Handbuch beschrieben.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Zigarettenetui mit Gravur „Brit. Zone Germany“
Der Deckel des Zigarettenetuis, das sicher einem britischen Soldaten gehörte, ist mit einer aufwändigen Gravur versehen, die die Umrisse der britischen Besatzungszone mit den wichtigsten Städten sowie den Hinweis „Brit. Zone Germany “ zeigt. Bei der Metalldose handelt es sich um eine Art Souvenir oder Erinnerungsstück, mit dem der Besitzer sich vergewissern konnte, beim Sieg über die Deutschen dabei gewesen zu sein.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Anstecknadel und Abzeichen der „Deutschen Jugend des Ostens“
1950er Jahre
Neben „Grauhemd“, schwarzem Halstuch und Ärmelwappen war die Anstecknadel ein wichtiges Erkennungsmerkmal des Jugendverbands „Deutsche Jugend des Ostens“ (DJO), einer 1951 gegründeten Organisation junger Heimatvertriebener aus den ehemaligen Ostgebieten, die ihren Schwerpunkt auf eine politische, integrative und kulturelle Jugendarbeit legte. Die Anstecknadel erhielt Gert-Peter Schütz vom damaligen Kreisgruppenleiter und Vorsitzenden der DJO Meppen, Helmut Ellbracht. Die Fotografien beziehen sich auf das 1959 fertig gestellte DJO-Jugendheim beim damaligen „Hindenburg-Stadion“.
Leihgabe: Gert-Peter Schütz/Heinz Bresslein, Meppen
Fotografie: Saskia Lorenz / Stadtmuseum Meppen
Stempel der „Emsland GmbH“
Das Emsland war bis um 1950 ein Rückstandsgebiet – Entwicklungsland – geblieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man, umfassende Modernisierungspläne zu entwickeln. Dank der Mittel des „Marshall-Plans“ war ab 1948 die Finanzierung sichergestellt. Am 5. Mai 1950 wurde die Durchführung des „Emslandplans“ im Bundestag beschlossen. Dieser sah umfassende Strukturveränderungen vor, insbesondere auch die Ansiedlung von Industrie. 1951 wurde die „Emsland GmbH“ mit Sitz in Meppen gegründet. Bis zu ihrer Auflösung Ende 1989 wurden über zwei Milliarden DM in die Region investiert.
Leihgabe: Kreisarchiv Emsland
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen
Broschüre „Wiedergeburt der Demokratie“
März 1946
Im März 1946 brachte das Präsidium des Regierungsbezirks Osnabrück eine Broschüre heraus – diese sollte ein „Wegweiser“ sein: „Sie soll den Leser einführen in die Gedankengänge demokratischer Verwaltung, soll ihm zeigen, wie das deutsche Volk sein Schicksal selbst lenken und leiten kann.“ Sie richtete sich ausdrücklich an die „Männer und Frauen“, die sich in der ersten Phase des Wiederaufbaus für ein Amt zur Verfügung gestellt hatten bzw. als Beamte tätig waren.
Leihgabe: Emslandmuseum Lingen
Fotografie: Schöning Fotodesign, Meppen